Projekte

projekteKarte: https://bauprojekte.deutschebahn.com/Große Neubauvorhaben, wie die Neubaustrecke Wendlingen – Ulm, sind in Betrieb gegangen, oder werden, wie Stuttgart 21, in überschaubarer Zeit in Betrieb gehen. Bis weitere größere Neubauvorhaben realisiert sind, wird es eine Weile dauern. Sie befinden sich in der Planungsphase und bis zur Umsetzung werden noch einige Jahre ins Land gehen.

Hierzu zählt beispielsweise auch das ambitionierte Vorhaben des Erzgebirgstunnels zwischen Heidenau und Usti nad Labem als Bestandteil der Neubaustrecke von Dresden nach Prag, mit der die heutige Fahrzeit von über zwei Stunden mehr als halbiert werden soll. Oder das Projekt zwischen Hamburg und Hannover, die Neubaustrecke Frankfurt am Main – Mannheim, die Neubaustrecke zwischen Hanau und Würzburg beziehungsweise Fulda, der Bau der zweiten Stammstrecke in München oder auch der Fernbahntunnel in Frankfurt am Main.

Wer viel mit der Bahn unterwegs ist, kennt jede Menge aktueller Bauvorhaben und Baustellen im Bestandsnetz. Das BauInfoPortal der Deutschen Bahn weist im Juni 2023 über 130 Baumaßnahmen in ihrem Netz aus, wozu aber auch solche im Planungsstadium zählen. Darunter sind der Aus- und teilweise Neubau im Oberen Rheintal auf der Relation Karlsruhe – Basel, der Ausbau der Strecke Berlin – Dresden, die Elektrifizierung der Strecke von Angermünde in Richtung Stettin bis zur deutsch-polnischen Grenze, der Ausbau der Strecke Oberhausen – Emmerich, die Fertigstellung der Projekte Rhein-Ruhr-Express und Streckenausbau Nürnberg – Bamberg.

Als Elektrifizierungsvorhaben weist das Portal neben einigen bereits genannten das Nordostbayernnetz, die Strecken Leipzig – Chemnitz, Weimar – Gößnitz, Stade – Cuxhaven, die Hochrheinbahn von Basel nach Erzingen, die Bodenseegürtelbahn, die Erftbahn und das Projekt Wetterau im Nordosten von Frankfurt am Main aus.

Dank der Filtermöglichkeit kann man die Projekte nach unterschiedlichen Kriterien auswählen und gelangt zu weitergehenden Informationen.

All diese Projekte haben das Ziel, die Streckendurchlassfähigkeit signifikant zu erhöhen und somit sowohl mehr Personen- als auch Güterverkehr per Bahn zu ermöglichen. Mitunter gibt es bei den Vorhaben viele Befürworter, aber auch Widerstände insbesondere von Anliegern, die es auszuräumen gilt. Fahrleitungen im Speziellen und elektrische Anlagen im Allgemeinen werden mitunter als störend oder gefährdend angesehen. Hier ist jede Menge Aufklärungsarbeit zu leisten. Darüber, dass die elektrische Traktion dafür zwingend erforderlich ist, die anstehenden Beförderungs- und Transportaufgaben umweltfreundlich zu bewältigen, wurde in der eb oft berichtet. Unter Fachleuten herrscht hier Einigkeit.

Es tut sich also etwas auf dem Weg, den Elektrifizierungsgrad oder auch nur den Anteil der elektrischen Traktion zu erhöhen. Da das BauInfoPortal jedoch nur die DB-Projekte zeigt, zeigt es nicht alles, was in Deutschland passiert.

In den letzten Jahren wurden auch nichtbundeseigene Eisenbahnen elektrifiziert, wie beispielsweise die Schönbuchbahn. Die elektrische Traktion wird aber auch dadurch erhöht, dass elektrische Triebfahrzeuge mit Akkumulatoren auf nichtelektrifizierten Strecken verkehren werden. Die notwendige Ladeinfrastruktur dafür wird nicht nur im DB-Netz errichtet, wie in Schleswig-Holstein, sondern auch auf Gleisen von Privatbahnen oder solchen, die von Aufgabenträgern bereitgestellt werden. Hierzu zählt beispielsweise das Projekt Netz Ostbrandenburg.

Die eb wird über die hier genannten Projekte auch in Zukunft berichten.


Dr. Steffen Röhlig
Chefredakteur