dcrps 2024 – DC-Bahnenenergieversorgung #3
Willkommen in Leipzig. Zum dritten mal treffen sich Anfang März in Leipzig auf der dcrps rund 450 Experten aus der Bahnbranche, um sich über neue Entwicklungen, Trends und Projekte zu informieren und sich im Netzwerk auszutauschen. Alle kommen zusammen: Vertreter aus Nahverkehrsunternehmen, Bahnunternehmen, der Bahntechnikindustrie, Planer und Consulter, Wissenschaftler und Behörden. Der Mix ist einmalig.
Und ganz offensichtlich ist das fachliche Angebot für viele interessant. Gleichstrombahnen – das sind nicht nur Straßenbahnen, es sind auch S- und U-Bahnen, Eisenbahnfernbahnen, Berg- und Museumsbahnen, elektrisch betriebene Oberleitungsbusse und auch der Güter-Straßenfernverkehr.
Die Technik bei Gleichstrombahnen ist vielfältig. Es sind nahezu alle elektrotechnischen Aspekte und Fragestellungen anzutreffen.
Und: Mit Gleichstrombahnen begann die elektrische Traktion bei Bahnen. Elektrische Straßenbahnen sind eine deutsche Erfindung. Die erste davon fuhr auf einer 2,4 km langen Strecke ab 1881 in Berlin-Lichterfelde erbaut von der Firma Siemens, anfänglich noch mit Energiezuführung über die Fahrschienen, später über Oberleitung. 1883 nahm in Österreich die erste elektrische Straßenbahn zwischen Mödling und Hinterbrühl ihren Betrieb auf, 1884 folgte die Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft. In der Schweiz folgte 1888 die Straßenbahn Vevey–Montreux–Chillon–Villeneuve. Bei den drei zuvor genannten Straßenbahnen wurde die Energie über Schlitzrohroberleitungen zugeführt. In Amerika wurde 1887/88 ein Straßenbahnfahrzeug in Richmond/Virginia in Betrieb genommen, welches erstmals die Energie mittels Stangenstromabnehmer aus einer Oberleitung im heute übliche Sinn bezog – eine Technik, die heute noch vereinzelt bei Bahnen und grundsätzlich bei Obussen noch immer im Einsatz ist.
In Leipzigs Nachbarstadt Halle an der Saale werden Straßenbahnen seit 1891 elektrisch betrieben. Diese Anlage wurde durch das zweite große deutsche Elektrotechnik-Unternehmen AEG errichtet. Das Hallesche Straßenbahnnetz ist damit das erste elektrisch betriebene Straßenbahnnetz Europas überhaupt.
Die Entwicklung ging weiter, und trotz späterer Einführung der Wechselstrombahn haben Gleichstrombahnen bis heute ihre Berechtigung und werden bis heute aufgrund ihrer spezifischen Vorteile auch neu gebaut.
Die ganze Palette der Gleichstrom-Bahnenergieversorgung findet sich im Konferenzprogramm der dcrps wieder. Insgesamt wurden 23 Beiträge aus Deutschland sowie aus Belgien, China, Frankreich, den Niederlanden, Polen und der Schweiz für das Programm ausgewählt. Dieses Programm zeigt, dass Gleichstrombahnen weltweit bedeutend sind.
Die Vorträge der Konferenz werden in der Zeitschrift eb - Elektrische Bahnen beginnend mit dieser Ausgabe abgedruckt. Zwei Beiträge davon beschäftigen sich mit Streuströmen und Berührungsspannungen, einer für Gleichstrombahnen in dieser Ausprägung spezifischen Problematik. Der Beitrag über die Umstellung des Energieversorgungskonzepts der Straßenbahn in Zwickau zeigt erneut, das sich der Energiebedarf durch die Umstellung auf zweiseitige Speisung erheblich senken lässt. Es ist am Ende ein Systemansatz, der Fahrzeuge und Bahnenergieversorgung gleichermaßen berücksichtigt, der zu diesem Ergebnis führt. Das bei Gleichstrombahnen auch Wechselstromthemen zu beachten sind, zeigt der Beitrag über die Oberschwingungsberechnung im speisenden Netz.
Die weiteren Themen werden in nächsten eb-Ausgaben folgen.
Prof. Dr.-Ing. Steffen Röhlig
Chefredakteur
Und ganz offensichtlich ist das fachliche Angebot für viele interessant. Gleichstrombahnen – das sind nicht nur Straßenbahnen, es sind auch S- und U-Bahnen, Eisenbahnfernbahnen, Berg- und Museumsbahnen, elektrisch betriebene Oberleitungsbusse und auch der Güter-Straßenfernverkehr.
Die Technik bei Gleichstrombahnen ist vielfältig. Es sind nahezu alle elektrotechnischen Aspekte und Fragestellungen anzutreffen.
Und: Mit Gleichstrombahnen begann die elektrische Traktion bei Bahnen. Elektrische Straßenbahnen sind eine deutsche Erfindung. Die erste davon fuhr auf einer 2,4 km langen Strecke ab 1881 in Berlin-Lichterfelde erbaut von der Firma Siemens, anfänglich noch mit Energiezuführung über die Fahrschienen, später über Oberleitung. 1883 nahm in Österreich die erste elektrische Straßenbahn zwischen Mödling und Hinterbrühl ihren Betrieb auf, 1884 folgte die Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft. In der Schweiz folgte 1888 die Straßenbahn Vevey–Montreux–Chillon–Villeneuve. Bei den drei zuvor genannten Straßenbahnen wurde die Energie über Schlitzrohroberleitungen zugeführt. In Amerika wurde 1887/88 ein Straßenbahnfahrzeug in Richmond/Virginia in Betrieb genommen, welches erstmals die Energie mittels Stangenstromabnehmer aus einer Oberleitung im heute übliche Sinn bezog – eine Technik, die heute noch vereinzelt bei Bahnen und grundsätzlich bei Obussen noch immer im Einsatz ist.
In Leipzigs Nachbarstadt Halle an der Saale werden Straßenbahnen seit 1891 elektrisch betrieben. Diese Anlage wurde durch das zweite große deutsche Elektrotechnik-Unternehmen AEG errichtet. Das Hallesche Straßenbahnnetz ist damit das erste elektrisch betriebene Straßenbahnnetz Europas überhaupt.
Die Entwicklung ging weiter, und trotz späterer Einführung der Wechselstrombahn haben Gleichstrombahnen bis heute ihre Berechtigung und werden bis heute aufgrund ihrer spezifischen Vorteile auch neu gebaut.
Die ganze Palette der Gleichstrom-Bahnenergieversorgung findet sich im Konferenzprogramm der dcrps wieder. Insgesamt wurden 23 Beiträge aus Deutschland sowie aus Belgien, China, Frankreich, den Niederlanden, Polen und der Schweiz für das Programm ausgewählt. Dieses Programm zeigt, dass Gleichstrombahnen weltweit bedeutend sind.
Die Vorträge der Konferenz werden in der Zeitschrift eb - Elektrische Bahnen beginnend mit dieser Ausgabe abgedruckt. Zwei Beiträge davon beschäftigen sich mit Streuströmen und Berührungsspannungen, einer für Gleichstrombahnen in dieser Ausprägung spezifischen Problematik. Der Beitrag über die Umstellung des Energieversorgungskonzepts der Straßenbahn in Zwickau zeigt erneut, das sich der Energiebedarf durch die Umstellung auf zweiseitige Speisung erheblich senken lässt. Es ist am Ende ein Systemansatz, der Fahrzeuge und Bahnenergieversorgung gleichermaßen berücksichtigt, der zu diesem Ergebnis führt. Das bei Gleichstrombahnen auch Wechselstromthemen zu beachten sind, zeigt der Beitrag über die Oberschwingungsberechnung im speisenden Netz.
Die weiteren Themen werden in nächsten eb-Ausgaben folgen.
Prof. Dr.-Ing. Steffen Röhlig
Chefredakteur