Technologie für grüne Bahnenergieversorgung
Wasserstofferzeugungsanlage und Akkumulatoren in Tübingen. Lennart Fink, DB Energie, Projektleiter Innovationshub Tübingen (links) im Gespräch (Foto: DB/Volker Emersleben).
In Tübingen nahm DB Energie einen sogenannten Innovationshub in Betrieb, bei dem unter anderem aus sich erneuernder Energien erzeugte Elektroenergie direkt in die Oberleitung eingespeist werden kann.
Die Anlage besteht aus sechs verschiedenen Komponenten. Im Zentrum steht ein Sektorenkoppler, den die DB für dieses Projekt mitentwickelt hat. Er bildet die Schnittstelle zur Oberleitung und verbindet diese mit einer Wasserstofferzeugungsanlage und einer Second-Life-Energiespeicheranlage des DB-internen Startups encore | DB, die aus 108 wiederaufbereiteten Akkumulatoren aus E-Fahrzeugen besteht.
Mit dem weiteren Ausbau der „Erneuerbaren“ werde sich das Bahnenergienetz grundlegend verändern. Viele kleinere Einspeisepunkte werden schwankend kleinere Mengen an „Ökostrom“ in das Netz einspeisen.
Im Vergleich zu großen Umformerund Umrichterwerken, die aus dem vorgelagerten 50-Hz-Netz in das 16,7-Hz-Bahnenergienetz einspeisen, können Sektorenkoppler lokal erzeugten „Ökostrom“, beispielweise aus Wind- oder Solarkraftwerken, direkt in die Oberleitung einspeisen. Das schont Kapazitäten im
Netz, da die Elektroenergie dort eingespeist wird, wo sie benötigt wird und nicht über weite Strecken transportiert werden muss. Darüber hinaus können
Sektorenkoppler als Schnittstelle zwischen Oberleitung und Speichertechnologien, wie Akkumulatoren- und Wasserstoffspeicher, eingesetzt werden. Gespeicherter „Ökostrom“ kann dann bei Bedarf ins Bahnenergienetz eingespeist werden. So kann DB Energie auch mit dem weiteren Ausbau der „Erneuerbaren“ flexibel auf Netzschwankungen reagieren.