Siemens Mobility erweitert Standort Dortmund

siemens depotSiemens Depot Dortmund-Evening (Foto: Siemens).

Siemens Mobility investiert 150 Mio. EUR, um seinen Standort in Dortmund-Eving um 87 550 m2 zu erweitern und die wachsende Nachfrage an Wartungsdienstleistungen zu bedienen. Auf der neuen Fläche ist der Bau einer zusätzlichen 12 300 m2 großen Werkstatthalle geplant, die für die betriebsnahe Instandhaltung von bis zu 400 m langen Triebzügen inklusive Lager, Büroräumen und Werkstätten benötigt wird. Der Baubeginn ist für 2024 und die Fertiggestellung für 2026 geplant. Nach der Erweiterung umfasst das Siemens Mobility-Depot in Dortmund, das seit 2018 in Betrieb ist, insgesamt 157 550 m2 Fläche.

In einem der modernsten Rail Service Center in Europa kommen Siemens-Technologien wie die KI-basierte Instandhaltung mit Railigent X, 3D-Druck und hochautomatische Servicedienstleistungen zum Einsatz. Bisher hat Siemens in Dortmund überwiegend Fahrzeuge der RRX-Flotte für die Metropolregion Rhein-Ruhr instandgehalten. Mit den neuen Kapazitäten können künftig auch vermehrt Züge anderer Flotten im Depot gewartet werden.

Im digitalen Depot in Dortmund können sämtliche Instandhaltungsprozesse komplett automatisch gesteuert werden. So lassen sich Betrieb und Instandhaltung optimieren und bis zu 100 % Systemverfügbarkeit erreichen. Die Mitarbeiter erhalten ihre Arbeitsaufträge sowie alle Informationen, die sie für Wartungsmaßnahmen und Reparaturen benötigen, auf Tablets zur Verfügung gestellt. Hierfür liefern die Züge über eine Reihe von Sensoren Zustandsdaten, die kontinuierlich over the air an die digitale Plattform Railigent X gesendet und dort automatisch verarbeitet werden. Pro Monat generiert ein Hochgeschwindigkeitszug beispielsweise bis zu 30 GB Daten. Das Depot nutzt die Applikations-Suite Railigent X von Siemens Mobility, die diese Daten mit intelligenten Algorithmen analysiert, um Fehler bestmöglich vorherzusagen und Instandhaltungsempfehlungen zu geben.

Neben Prüf- und Wartungseinrichtungen wie etwa einer Außenreinigungsanlage, einer Unterflurdrehbank sowie einer Radsatzdiagnoseanlage verfügt das Rail Service Center über einen Hochleistungs-3D-Drucker, um schnell und direkt vor Ort Kunststoffersatzteile anzufertigen. Die Automated Vehicle InspectionAnlage (AVI) überprüft bei der Einfahrt des Fahrzeugs automatisch Räder, Achsen und Laufflächenprofile mit modernster Lasertechnologie und speist Daten in Railigent X ein.

In der Zukunft soll der Übergang von der menschlichen Fahrzeuginspektion zur vollständig automatisierten visuellen Fahrzeuginspektion möglich werden. Inspektionen werden nahtlos in den Zugbetrieb integriert, um maximale Fahrzeugverfügbarkeit zu gewährleisten und die Wartungsproduktivität zu steigern. Softwarelösungen nutzen dazu Technologien wie Computer Vision, Künstliche Intelligenz und Digitale Zwillinge, um die Fahrzeuge effizient zu inspizieren.