Regionalzug auf Schnellfahrstrecke

desiro hcEin Desiro HC der Baureihe ET 4462 als Franken-Thüringen-Express auf der Schnellfahrstrecke durch den Thüringer Wald überquerend die Oelzetalbrücke; hinten der Tunnel Silberberg (Foto: DB/Frank Barteld).

Zum kleinen Fahrplanwechsel am 9. Juni 2024 startete auf Bestellung der Freistaaten Bayern und Thüringen auf der RE 29 Nürnberg – Bamberg – Coburg – Erfurt die erste umsteigefreie regionale Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen der fränkischen Metropole und der thüringischen Landeshauptstadt. Der von DB Regio Bayern betriebene Franken-Thüringen-Express (FTX) bewältigt mit sechsteiligen Siemens Desiro HC-Triebzügen die Strecke in 1:53 h. Dabei werden auf dem Nordabschnitt der Schnellfahrstrecke VDE 8.1 Nürnberg – Erfurt 190 km/h erreicht. Von Erfurt nach Coburg werden 36 min benötigt. Das Deutschlandticket wird anerkannt.

Zum letzten Fahrplanwechsel im Dezember 2023 hatte die DB bereits 18 vierteilige Desiro HC-Züge beim FrankenThüringen-Express in Betrieb genommen und damit täglich einen durchgehenden Halbstundentakt zwischen Nürnberg und Bamberg ermöglicht.

Es fahren doppelt so viele schnelle Züge ohne Umstieg von Coburg und Sonneberg nach Nürnberg (RE 19). Zwischen Coburg und Nürnberg verkehren täglich 16 Züge je Richtung. Dadurch ergeben sich schnellere Reisewege, zum Beispiel von Coburg in die Landeshauptstadt München. Die fünf Zugpaare der Linie RE 29 ergänzen die ICE-Anbindung Coburgs zu einem Zweistundentakt nordwärts. Reisende kommen öfter und schneller zum Beispiel nach Berlin oder Frankfurt.

Die 18 vierteiligen und acht sechsteilige elektrische Doppelstocktriebzüge vom Typ Desiro HC für den Einsatz im Netz Franken-Südthüringen lieferte Siemens Mobility an DB Regio Bayern. Die Triebzüge sind auf den Strecken Nürnberg – Bamberg – Coburg – Erfurt/Sonneberg, Nürnberg – Bamberg – Würzburg, Nürnberg – Bamberg – Lichtenfels – Saalfeld und Nürnberg – Bamberg – Lichtenfels – Coburg im Einsatz.

Die sechsteiligen Desiro HC sind für einen Begegnungsverkehr bis 300 km/h ertüchtigt. Mit der Kombination aus Singledeckmotor- und Doppelstocktrailerwagen werden höhere Fahrgastkapazitäten erreicht und die Anordnung der Großkomponenten auf dem Dach der Endwagen erleichtert die Instandhaltung und verhilft zudem zu mehr nutzbarer Fläche im Innenraum. Unter Ausnutzung des Fahrzeugumgrenzungsprofils EN15273-2, Linie DE2, wird im Oberdeck den Passagieren im Kopf- und Schulterbereich mehr Raum geboten. An jedem Einstieg befindet sich ein Mehrzweckbereich. Eingesetzt werden die Triebzüge mir luftgefederte Trieb- und Lauffahrwerke der SF 100- und SF 500-Drehgestellfamilie.