Halbjahresergebnis 2024 der DB negativ
DB Schenker, das profitabelste Unternehmen des DB Konzerns; hier beim Transport von Rotorblättern nach Indien (Foto: DB/Zhang LingJun).
Der DB-Konzern schloss das erste Halbjahr 2024 mit einem operativen Verlust (EBIT bereinigt) von - 677 Mio. EUR ab. Das sind 950 Mio. EUR weniger als im ersten Halbjahr 2023. Das Konzern-Ergebnis nach Ertragssteuern betrug - 1,2 Mrd. EUR (1. Halbjahr 2023: - 71 Mio. EUR). Die weiterhin sehr positiven Ergebnisbeiträge der hochprofitablen Logistik-Tochter DB Schenker konnten die Verluste im Kerngeschäft der DB nur teilweise ausgleichen. Der Systemverbund Bahn verzeichnet im ersten Halbjahr 2024 einen operativen Verlust von - 1,2 Mrd. EUR (1. Halbjahr 2023: - 339 Mio. EUR). Der Umsatz des DB-Konzerns sank um 3 % auf 22,3 Mrd. EUR.
Im ersten Halbjahr 2024 nutzten 64,2 Mio. Reisende die Fernverkehrszüge der DB. Das sind 6 % weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Die Verkehrsleistung des Fernverkehrs sank wegen der Streiks und der auch wetterbedingten Einschränkungen im Schienennetz im gleichen Zeitraum um 3,6 % auf 20,9 Mrd. Pkm. Dabei sank der Umsatz um 68 Mio. EUR auf 2,8 Mrd. EUR. Den Juni 2024 machten die Reisenden zum umsatzstärksten Monat in der Geschichte des Fernverkehrs. DB Fernverkehr schloss das Halbjahr 2024 mit einem operativen Verlust (EBIT bereinigt) von - 232 Mio. EUR ab (1. Halbjahr 2023: - 62 Mio. EUR). Die Pünktlichkeit sank von 68,7 % im 1. Halbjahr 2023 auf 62,7 %.
DB Regio verzeichnete im 1. Halbjahr 2024 weiterhin deutlich positive Auswirkungen des Deutschland-Tickets. Mit einem Plus von 6 % gegenüber den ersten sechs Monaten 2023 reisten im 1. Halbjahr 2024 mit den Nahverkehrszügen der DB 855 Mio. Fahrgäste. Sie fuhren zudem erheblich längere Strecken. Die Verkehrsleistung bei DB Regio Schiene stieg um 17 % auf 19,5 Mrd. Pkm. Der Umsatz von DB Regio legte um 283 Mio. EUR auf 5,0 Mrd. EUR zu. Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) blieb mit - 66 Mio. (1. Halbjahr 2023: - 37 Mio. EUR) leicht negativ.
DB Cargo beförderte im ersten Halbjahr 2024 mit 93 Mio. t Güter 10,2 % weniger als in den ersten sechs Monaten 2023. Die geringere Produktion energieintensiver Industrien und die konjunkturell bedingt geringere Transportnachfrage verringerte die Verkehrsleistung um 7,6 % und den Umsatz um 106 Mio. EUR auf 2,8 Mrd. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) verschlechterte sich gegenüber den ersten sechs Monaten 2023 um 66 Mio. EUR auf - 261 Mio. EUR. Die vom Bund neu eingeführte Förderung des Einzelwagenverkehrs für die gesamte Branche soll erstmalig im 2. Halbjahr greifen.
Trotz der weiteren Normalisierung der Frachtraten in der Luft- und Seefracht war das Ergebnis von DB Schenker im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau mit 520 Mio. EUR operativem Gewinn (EBIT bereinigt) mehr als doppelt so hoch. „Dank eines erfolgreichen Effizienzprogramms hat DB Schenker gute Chancen, auch in Zukunft weitere Potenziale beim Ergebnis zu heben“, sagte DB-Finanzvorstand Dr. Levin Holle.
Die störanfällige Infrastruktur, hohe Bautätigkeit und eine gesunkene Pünktlichkeit beeinträchtigten in den ersten sechs Monaten 2024 Leistung, Umsatz und Ergebnis der DB-Eisenbahnverkehrsunternehmen. Die Betriebsleistung auf dem Schienennetz verringerte sich in den ersten sechs Monaten 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8 % auf 548 Mio. Trassen-km.
Im Kerngeschäft treibt die DB strukturelle Veränderungen voran, um über Standardisieren, Automatisieren und Digitalisieren effizienter zu arbeiten. „Alle Geschäftsfelder des Systemverbunds Bahn müssen wieder profitabel werden. Hierzu müssen wir die Kosteneffizienz deutlich verbessern“, so Holle. Die wirtschaftlichen Belastungen aus Streiks im ersten Halbjahr beziffert er auf 300 Mio. EUR. Durch den Abschluss des Verkaufs von DB Arriva im Mai 2024 hat sich die Verschuldung des DB-Konzerns um 1 Mrd. EUR reduziert.