Netzprobleme in der Schweiz
Im Jahr 2018 musste Swissgrid, die Betreiberin des Schweizer Übertragungsnetzes, in 382 Fällen eingreifen, um größere Netzprobleme im Land abzuwenden. Dabei ging es nicht um Blindleistung zur Spannungshaltung wie in [1] beschrieben. Vielmehr mussten, um das Wirkleistungsgleichgewicht zu erhalten, einzelne bis fallweise über ein Dutzend Kraftwerke kurzfristig gedrosselt oder umgekehrt angefahren werden. Dies war ein neuer Höchstwert; 2011 war das nur zweimal vorgekommen. Gründe sind die immer höheren Produktionsanteile aus Sonnen- und Windenergie, die von den kurzfristigen Wetteränderungen abhängen und bei Tage oft sehr viel höher sind als der Bedarf, in der Nacht und bei Windstille dagegen zu gering, und das Fehlen ausreichender Speicherkapazitäten. Kraftwerke, die ihre Produktion drosseln müssen, werden dafür entschädigt. Die Situation wird sich ab Ende 2019 bis Ende 2022 schrittweise verschärfen, wenn die vier letzten Kernenergiekraftwerke in Süddeutschland mit zusammen 5,4 GW Nettoleistung abschalten.
Quelle: Newsletter tagesanzeiger [1] Be: Neue Aufgabe für Kraftwerk Göschenen. In: Elektrische Bahnen 116 (2018), H. 11-12, S. 406.