Klimaneutrale Energien für die Schweizer Eisenbahnen
Die Schweizerische Bundesbahnen (SBB) setzen sich für eine klimaneutrale Energiezukunft ein. Mit 250 Maßnahmen wird die Energieeffizienz gefördert, der Ausbau von sich erneuernden Energien vorangetrieben und die fossilen Brenn- und Treibstoffe reduziert.
Die SBB benötigt pro Jahr 275 GWh 50-Hz-Drehstrom, den sogenannten „Haushaltstrom“, für Bahnhöfe, Büros, Werkstätten und Tunnelanlagen. Seit letztem Jahr bezieht die SBB nur noch aus sich erneuernden Energien produzierten Haushaltsstrom.
Bis heute hat die SBB zwölf Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) in Betrieb, so die semitransparente PV-Anlage bei der Serviceanlage von SBB Cargo in Muttenz und diejenigen auf den Bahntechnikgebäuden in Rotkreuz und Immensee. Künftig wird die SBB alle neuen Bahntechnikgebäude standardmäßig mit PV-Anlagen ausrüsten.
Die SBB verfolgt zwar das Ziel, bis 2030 den Anteil Solarenergie auf 30 GWh zu erhöhen; sie sieht ihr Kerngeschäft aber nicht in der Produktion von Haushaltsstrom. Mit der Centralschweizerischen Kraftwerke AG (CKW) schlossen die SBB einen Vertrag zum Bezug von auf SBB-eigenen Dächern produzierten 50-Hz-Solarstrom.
Es ist das erste PV-Contracting der SBB. Das Konzept des PV-Contractings ist, dass die CKW PV-Anlagen plant, baut und betreibt und die Energie an die SBB liefert. Da der Großteil der Elektroenergie nicht ins Netz gespeist werden muss, sondern direkt vor Ort genutzt wird, entfallen die Netznutzungsgebühren. Damit kann die SBB den Strom günstiger beziehen, als wenn sie ihn auf dem freien Markt beschaffen müsste.
Die erste der zwei PV-Anlagen, welche durch die CKW gebaut und betrieben wird, wurde Ende Januar 2020 auf dem Dach des Erhaltungs- und Interventionszentrum (EIZ) Erstfeld in Betrieb genommen. Die Elektroenergie wird im EIZ unter anderem zur Heizung, Lüftung, Kühlung und Beleuchtung verwendet. Die zweite PV-Anlage soll im Herbst 2020 auf dem Dach des Frequenzumformers Giubiasco installiert werden.
Für den Eisenbahnbetrieb der SBB und der 13 Privatbahnen werden pro Jahr 2 400 GWh Bahnenergie 16,7 Hz benötigt. Davon stammen 90 % aus eigener Wasserkraft. Bis 2025 will die SBB nur noch mit Elektroenergie aus sich erneuernden Energien fahren. Wie beim Haushaltsstrom und fossilen Energieverbräuchen setzt sie unter anderem auf Energieeffizienz und will 20 % des prognostizierten Jahresverbrauchs, also 600 GWh/a, einsparen.