eb Ausgabe 2-3 | 2019

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Standpunkt

G. Hörster
Elektrifizierung in Deutschland – wie weiter?


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Fokus

Abschlussbericht der Kommission „Wachstum "Strukturwandel und Beschäftigung“

Mit dem Ausstieg aus der Elektroenergieerzeugung aus Braun- und Steinkohle will die Bundesregierung die Einhaltung von Klimaschutzzielen erreichen. In dem Abschlussbericht werden neben dem Zeitpunkt des Ausstieges strukturwelle Maßnahmen genannt. Projekte zur Elektroenergieerzeugung aus regenerativen Energien werden angedeutet. Der Beitrag des Verkehrs, der Gebäudeheizung und der Industrie für den Klimaschutz sind nicht Gegenstand dieses Berichtes.

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Projekt Grimselbahn

Eine direkte Bahnverbindung vom östlichen Berner Oberland ins Rhonetal wird regional seit vielen Jahrzehnten gewünscht. Aktuell wird ein Gemeinschaftstunnel mit Kabelleitungen des nationalen Übertragungsnetzes propagiert.

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Fachwissen

P. Bretfeld, K. Weiland, N. Gralka, U. Thieme
Breisgau-S-Bahn – Elektrifizierung und Entwicklung zu einem modernen S-Bahn-System

Durch die Elektrifizierung und den Ausbau von sechs Teilstrecken entsteht ein leistungsfähiges, elektrisch betriebenes S-Bahn-System. Damit wird der Einzugsbereich der Metropole Freiburg deutlich erweitert und eine Aufwertung der angebundenen ländlichen Regionen erreicht. Insbesondere auf der Strecke Höllental Ost sind aufgrund der historischen Tunnelbauwerke technologische Herausforderungen zu bewältigen.

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D. Ast, M. Mucha
Elektrifizierung der Caltrain-Strecke San Francisco – San Jose

Caltrain ist eine Regionalverkehrsbahn in Kalifornien, USA. Im Rahmen des Peninsula Corridor Electrification Project (PCEP) wird die 82 km lange Strecke von der Station San Francisco 4th & King bis zur Station Tamien in San Jose mit einem Autotansformatorsystem 2 AC 25 kV 60 Hz elektrifiziert. Die durchgängig zweigleisige Strecke soll bis 2022 in Betrieb gehen. Später werden diesen Teil des Caltrain-Schienennetzes auch die Züge der California High Speed Rail (CHSR) nutzen.

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M. Fanta, N. Steinmann
Schutzmaßnahmen für elektrische Trennungen der Fahrleitung im Ceneri-Basistunnel

Um die Streckenkapazität und die Zugfolgezeiten auf der Gotthard-Basislinie zu optimieren, wird der Ceneri-Basistunnel auch mit ETCS Level 2 ausgerüstet. Dies führt zu einer hohen Signaldichte mit Signalabständen, die zum Teil kürzer sind als die größte Zugslänge. Weiter erfordert die ReversingFunktion zur Evakuation von Zügen aus eigener Kraft, dass die ETCS-Signale Rücken an Rücken aufgestellt werden. Jede elektrische Trennung in der Fahrleitung wird damit zu einer potenziellen Gefahrenstelle bei allenfalls dort stillstehenden Stromabnehmern. Anhand einer Risikobeurteilung wurden diverse Schutzmaßnahmen für den Ceneri-Basistunnel festgelegt.

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R. Puschmann, C. Kaschky
Fahrdrahtverschleiß auf Hochgeschwindigkeitsstrecken

Der Fahrdraht ist das Element der Oberleitung, welches durch den schleifenden Kontakt des Stromabnehmers einem direkten Verschleiß unterliegt. Langzeitmessungen belegen, dass Magnesium legierte Kupferfahrdrähte über 100 Jahre Lebensdauer erreichen können. Voraussetzungen sind eine entsprechende Konstruktion, Planung, Errichtung und Instandhaltung der Oberleitung. Die Erfahrungen zeigen, dass der Verschleiß an Fahrdrahtkreuzungen bei hohen Geschwindigkeiten deutlich höher ist als in anderen Bereichen. Eine tangentiale Bespannung ist mit geringerem Fahrdrahtverschleiß verbunden.

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A. Dölling, A. Wolf, G. Gumberger, R. Heilmann
Automatische Erdungsanlage AES-D und schwenkbare Stromschienenoberleitung Sicat SRD für RRX-Depot in Dortmund – Teil 1

Zur Instandhaltung der Schienenfahrzeuge des Rhein-Ruhr-Express (RRX) wurde durch Siemens Mobility ein neues Instandhaltungswerk errichtet. Das sichere und schnelle Zu- oder Abschalten und Erden der Oberleitungsanlage nach den fünf Sicherheitsregeln steuert die SIL 2 zertifizierte Abschaltund Erdungsautomatik AES-D. Durch Wegschwenken der Stromschienenoberleitung Sicat®SRD werden Instandhaltungsarbeiten im Fahrzeugdachbereich vereinfacht. Es werden neue schaltbare El‑6-Signale auf LED-Basis eingesetzt. Im Außengelände wird eine Oberleitungsspannungsprüfeinrichtung (OLSP) eingesetzt.

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Historie

U. Behmann
Vor 90 Jahren: Abschluss der Großen Elektrisierung in Berlin

Im April 1929 war in Berlin die Umstellung des Personennahverkehrs auf der Stadt-, der Ring- und den Vorortbahnen von Dampf- auf Elektrotraktion abgeschlossen, und die Anlieferung einer Großserie elektrischer Triebzüge dafür war in vollem Gange.

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Praxis

J. Herrmann, A. Bertram, J. Schiwek
Neuerung bei Betoneinsatzmasten für Fahrleitungen

Durch die Neuausgabe der Ebs-Zeichnungen ist die Gründung der Betonmaste System-B im Großrohr als Einsetzmast möglich. Dadurch wird der Verwendungsbereich des B-Mastes erweitert und die Verfügbarkeit für die Bauunternehmen erhöht. Unter Berücksichtigung der bisherigen Entwicklung des Betonmastes wird ersichtlich, dass weitere Entwicklungs- und Einsatzmöglichkeiten noch nicht ausgeschöpft sind.

Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe