eb Ausgabe 1-2 | 2022

Image

Standpunkt

Ausbau der Bahninfrastruktur - eine nationale Aufgabe
M. Bernhardt

Image

Fokus

T.Nickel
Elektrifizierungsgrad 75 % bis 2030 – Ein realistisches Ziel?

Sowohl die Neuelektrifizierung von rund 4 500 Streckenkilometern zur Erreichung des Ziels einer Elektrifizierungsquote von 75 % als auch die anstehenden Ersatzinvestitionen stellen den Markt für die Planung sowie die Errichtung von Oberleitungsanlagen vor die große Herausforderung, die benötigten Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Sowohl die DB Netz AG als auch die Aufsichtsbehörden sind gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung zu schaffen.

Image

Karte der elektrifizierten Bahnstrecken in Deutschland

Bis 2012 hat die eb regelmäßig über den elektrischen Betrieb bei der Deutschen Bahn (DB) berichtet. Der letzte große Bericht erschien 2013 über das zurückliegende Jahr 2012. Die Berichte waren sehr umfangreich und umfassten die Aspekte Wirtschaft und Verkehr, Baumaßnahmen in der Streckeninfrastruktur, Bahnenergieversorgung, elektrische Triebfahrzeuge, Fahrzeugbehandlung und -instandhaltung sowie Systemtechnik.

Image

S. Graßmann
Präsentation des ICE 3neo in Berlin-Rummelsburg

Nach 20 Jahren Pause beschafft die DB wieder Hochgeschwindigkeitszüge für zugelassene Geschwindigkeiten ab 300 km/h.

Image

Fachwissen

P. Niederer, M. Meyer
Verhalten elektrischer Triebfahrzeuge bei Netzkurzschlüssen

Zur Nachbildung des Verhaltens von Umrichter-Triebfahrzeugen während Kurzschlüssen im Übertragungsnetz wurden geeignete Modelle aufgestellt und Simulationen durchgeführt. Der Fokus liegt dabei auf Lastabwürfen durch die spannungsabhängige Leistungsbegrenzung. Ein Lösungsvorschlag zeigt, wie mit einer Leitwertbegrenzung das vorteilhafte Kurzschlussverhalten von StufenschalterTriebfahrzeugen nachgebildet werden kann.

Image

J. Cigánek, R. Šterba
Vereinheitlichung des elektrischen Bahnenergieversorgungssystems in der Tschechischen Republik Verhalten elektrischer Triebfahrzeuge bei Netzkurzschlüssen 

Derzeit sind knapp 35 % des tschechischen Bahnnetzes elektrifiziert, wovon rund 56 % mit DC 3 kV betrieben werden, die verbleibenden Strecken mit AC 25 kV 50 Hz. Im Jahr 2016 hat die tschechische Regierung beschlossen, die Bahnenergieversorgung komplett auf AC 25 kV 50 Hz umzustellen. Die ersten Untersuchungen und Bauaufträge zur Umstellung wurden mittlerweile erteilt.

Image

G. Hofbauer
Bespannung von Hochgeschwindigkeitsweichen in Österreich

Am Beispiel der Oberleitungstype 2.1 der ÖBB, die für eine Geschwindigkeit von 250 km/h ausgelegt ist, wird versucht, an Hand von leicht erklärbaren Parametern die Eigenschaften eines Oberleitungskettenwerkes darzustellen. Auf Basis der statischen Höhenlage des Fahrdrahtes wird das Zusammenspiel Stromabnehmer/Kettenwerk erläutert. Dies soll auch als Grundlage für die Erstellung der Arbeitsvorbereitung dienen und zur fachlichen Diskussion mit dem Montagepersonal anregen. 

Image

R. Puschmann, D. Behrends
Tangentiale Weichenbespannungen für schnell befahrene Weichen

Kreuzende und tangentiale Weichenbespannungen sind zwei Oberleitungsbauweisen über Weichen. Im unteren Geschwindigkeitsbereich bis 200 km/h finden beide Bauweisen Anwendung, während im Hochgeschwindigkeitsverkehr die Eisenbahninfrastrukturunternehmen überwiegend die verschleiß­arme tangentiale Weichenbespannung ohne kreuzende Kettenwerke nutzen. Es gibt unterschiedli­che Arten der tangentialen Weichenbespannung für konventionelle und Hochgeschwindigkeitsober­leitungen, die sich mit und ohne Berührungen des Zweiggleisfahrdrahts betreiben lassen. Auf Grund der guten Erfahrungen nutzte die Deutsche Bahn bisher ausschließlich die kreuzende Bespannung. Doch seit einigen Monaten erprobt die Deutsche Bahn tangentiale Weichenbespannungen auf inter­operablen Hochgeschwindigkeitsstrecken für beide interoperablen Stromabnehmerwippen. 

Image

Praxiswissen

R. Wenty
Gleisgebundene Fahrleitungsmontagen im Spannungsfeld des Betriebs

Hohe Einbauqualität der Oberleitung ist die Grundvoraussetzung für langfristig kostengünstiges Wirtschaften. Plasser & Theurer hat seit den 1980er Jahren die Entwicklung von Spezialmaschinen für Oberleitungsbau und -instandhaltung vorangetrieben. Das betriebliche Umfeld wird für die Arbeiten an der Oberleitung immer herausfordernder, benötigt werden Entstörfahrzeuge, die keine Störfahr-
zeuge sein sollen.

Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe