eb Ausgabe 2-3 | 2023
Editorial
20 Jahre acrps – Wechselstrom-Bahnenergieversorgung – heute, morgen und übermorgen
Gerald Hörster, Eisenbahn-Bundesamt, Präsident
Fokus
Ladeunterwerk mit Symmetrierumrichter für AC 15 kV 50 Hz in Betrieb genommen
Im Alstom-Werk Salzgitter wurde erstmals ein Ladeunterwerk mit Symmtrierumrichter in Betrieb genommen und zusammen mit einem Akkumulator-Triebfahrzeug getestet.
100 Jahre Fahrleitungsbau durch die Furrer+Frey AG
Seit nunmehr 100 Jahren errichtet die Firma Furrer+Frey mit Hauptsitz in Bern (CH) Fahrleitungen. In dieser Zeit hat das Unternehmen zahlreiche Innovationen im Fahrleitungsbau ausgelöst.
Fachwissen
O. Krumme, T. Sawala
Untersuchung der Frequenzeigenschaften einer Oberleitung mit Hilfe von Simulationstools
Es wurden Methoden zur Untersuchung der Frequenzeigenschaften von zwei flexiblen Oberleitungsbauarten mit Hilfe von Simulationstools zur Berechnung des dynamische Zusammenwirken zwischen Stromabnehmer und Oberleitung entwickelt. Die Untersuchung dient der Ermittlung kritischer Stromabnehmerabstände hinsichtlich der Befahrungsqualität mit mehreren Stromabnehmern. Durch dynamische Simulationen wird überprüft, ob die Resonanzfrequenzen einen Hinweis über kritische Stromabnehmerabstände geben können.
Engineering
M. Nijs, H. Mhamdi, P. Tobback
Umstellung von DC 3 kV auf AC 25 kV 50 Hz der belgischen Bahnstrecke 162
Die Bauart R2-TSI ist eine von vier zertifizierten Oberleitungsbauarten von Infrabel. TUC RAIL hat diesen Oberleitungstyp weiterentwickelt und sowohl für DC 3 kV als auch für AC 25 kV 50 Hz tauglich gemacht. Das Design erlaubt eine schnelle Umstellung der Strecke 162 Namur – Luxembourg. Für die CE-Zertifizierung wurden Simulationen und Messungen durchgeführt.
Fachwissen
A. Geim
Zugkraftänderungen in Kettenwerken durch Rückstellkräfte und Streckenneigungen
Durch Rückstellkräfte an Schwenkauslegern und durch Streckenneigungen entstehen Zugkraftänderungen in Kettenwerken. Wie diese im Regelwerk berücksichtigt werden und welche Auswirkungen dies auf die Lage der Fixpunktanker (Z-Anker) hat, wird in diesem Beitrag vorgestellt. Anhand anschaulicher Beispiele werden die optimale Lage des Festpunkts und die maximale halbe Nachspannlänge diskutiert. Außerdem wird ein Praxisversuch präsentiert, in dem ein reales Kettenwerk asymmetrisch belastet wurde.
G. Punz, M. Fanta
Untersuchungen zur Notwendigkeit von Erdungsmaßnahmen bei Bahnsteigkanten
Die häufig bei Bahnsteigen der ÖBB eingesetzten Bahnsteigkanten sind vorfabrizierte L-förmige Betonelemente von einem Meter Länge, welche trotz interner Armierung bisher keine besonderen Erdungsmaßnahmen erforderten. ÖBB untersuchte im Rahmen der Überarbeitung ihrer Regelwerke mögliche daraus entstehende Risiken sowie risikomindernde Maßnahmen. Dazu wurden Messungen und Versuche sowohl im Hochspannungslabor als auch an in Betrieb stehenden Bahnsteigen durchgeführt. Auf Basis dieser Resultate wurde mittels Risikoanalyse über die Maßnahmen entschieden.
D. Rechtien, M. Schreiber, R. Bornhoffer
Realisierung des zentralen Umrichterwerks Delitz mittels BIM-Methodik
DB Energie GmbH hat sich dazu entschlossen, im Südosten Deutschlands das zentrale Umrichterwerk Delitz zu errichten. Um das Projekt möglichst effizient, transparent und nachhaltig zu realisieren, erfolgte die Projektabwicklung mit Hilfe der Building Information Modelling Methode.
D. Mäder, I. Phendharkar, R. Frik
Auslegung von Traktionsakkumulatoren für die Netzunterstützung
Um herauszufinden, ob im Bahnversorgungsnetz auftretende Leistungsspitzen durch den Einsatz von Traktionsakkumulatoren reduziert werden können, wurde ein Tool für die Auslegung von Traktionsakkumulatoren entwickelt. Es sollte evaluiert werden, wie sich die Anwendung der Akkumulatoren auf die im Netz auftretenden elektrischen Belastungen auswirken, und ob sich diese für die
Netzunterstützung eignen würden. Es wurde festgestellt, dass durch den Einsatz von Traktionsakkumulatoren potenziell signifikante Reduktionen der Leistungsspitzen erreicht werden könnten.