eb Ausgabe 9 | 2023
Editorial
Anspruch
K. Elschner
Fokus
Neue Herausgeber vorgestellt
Dipl.-Ing. Katja Elschner M.A. ist neue Mitherausgeberin der Zeitschrift eb – Elektrische Bahnen
Fachwissen
C. Streuling, S. Arens, M. Schenker, J. Pagenkopf
Potentialanalyse der BEMU-Nachladung mittels Direktstromnutzung aus Erneuerbare-Energie-Anlagen
Mit der Substitution von dieselbetriebenen Fahrzeugen durch Akkumulator-Triebfahrzeuge (englisch BEMU) wird durch begrenzte Reichweiten je nach Streckenanforderungen zusätzliche Ladeinfra- struktur, zum Beispiel in Form von Oberleitungsinselanlagen (OLIA), erforderlich. In einer vom Deut- schen Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) beim Eisenbahn-Bundesamt beauftragten Studie wurde die Direktversorgung von OLIA mit Erneuerbare-Energie-Anlagen mithilfe eines Opti- mierungsansatzes untersucht. Weiterhin wurden der Leistungsbedarf von BEMU sowie die Leistungs- anforderungen des Ladeunterwerks an den Netzanschluss simulationsbasiert anhand von zwei OLIA- Standorten analysiert.
R. Puschmann, E. Jänsch
Seitenverschiebungen von Stromabnehmern
Die Seitenverschiebungen von Stromabnehmern folgen aus der Berechnung der mechanisch-kinematischen Stromabnehmerbegrenzungslinie nach der EN 15273 durch Subtraktion der halben Stromabnehmerlänge. Vergleicht man jedoch die berechneten Werte mit tatsächlich gemessenen Bewegungen, so ergeben sich große Differenzen. Diese würden dazu führen, dass der Fahrdraht beim Zusammentreffen von größter Wankbewegung und maximalem Windabtrieb den Kontaktbereich der Stromabnehmerwippe verlässt, was natürlich nicht eintritt. Da in der EN 15273 Höchstwerte in die Berechnung eingehen, sind die vor Ort gemessenen Bewegungen geringer. Die Kenntnis der Werte realistischer Seitenbewegungen von Stromabnehmern ist für die Gestaltung von tangentialer Weichenbespannung ohne Berührung des Zweiggleisfahrdrahts notwendig. Der Artikel beschreibt den Berechnungsgang und trifft Annahmen, um realistische Lateralbewegungen des Stromabneh-
mers zu erhalten.
R. Puschmann
Planung tangentialer Weichenbespannungen
Bisher nutzt die Deutsche Bahn die kreuzende Weichenbespannung, bei der sich im Weichenfeld die beiden Fahrdrähte des Haupt- und Zweiggleises kreuzen. Zukünftig soll auf Hochgeschwindigkeitsstrecken auch die tangentiale Weichenbespannung zur Anwendung kommen. Diese Vorgabe ist bereits in der DB-Richtlinie 997 vorhanden. Da im durchgehenden Hauptgleis bei der tangentialen Weichenbespannung keine Fahrdrahtkreuzung vorhanden ist und der Stromabnehmer im Hauptgleis den Zweiggleisfahrdraht nicht berührt, zeigt sich auch im Weichenfeld ein ebenso geringer Fahrdrahtverschleiß wie außerhalb der Weichenfelder. Der Artikel beschreibt die Planung tangentialer Weichenbespannungen.