eb Ausgabe 4 | 2024
Editorial
Hundert Prozent elektrifizieren?
Martin Aeberhard
Geschäftsleiter und Mitinhaber Railectric GmbH
Fokus
In memoriam Uwe Behmann
Am 15. März 2024 verstarb unerwartet Dipl.-Ing. Uwe Behmann kurz vor seinem 88. Geburtstag. Die Bahnwelt verliert mit ihm einen ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet der elektrischen Bahnen.
Leserforum
Chemnitzer Viadukt
dcrps 2024 - Ein Rückblick
Fachwissen
Eberhard Jänsch, Schöneck; Rainer Puschmann, Igensdorf; Uwe Resch, Frankfurt
Auflaufbedingungen bei Weichenfahrdrähten – horizontale Kräfte am Stromabnehmer
Im Netz der Deutschen Bahn trat am Zweiggleisfahrdraht über Weichen ein übermäßiger Fahrdrahtverschleiß auf, ausgelöst durch horizontal wirkende Kräfte an der Wippe. Diese entstehen, wenn der Fahrdraht, bezogen auf den höchsten Punkt der Wippe, tiefer als 26 mm aufläuft. Auch die Wippenkonstruktion kann dort zu Schädigung des Fahrdrahts führen. Um die Kraftwirkung zu minimieren, sind besonderer Anforderungen an das Zusammenwirken von Oberleitung und Stromabnehmer im Bereich von Weichen zu stellen.
Norbert Brunner, Marco Meusburger, Stefan Pitscheider, Felix Sternath, Wien (AT)
Treibhausgasemissionen beim Bau von Oberleitungsanlagen
Derzeit werden Eisenbahninfrastruktur-Ausbauprojekte primär aufgrund verkehrlicher, technischer und wirtschaftlicher Gesichtspunkte bewertet und optimiert. Da sich die Bundesregierung Österreichs infolge internationaler Klimaabkommen verpflichtet hat, Österreich und damit auch den Verkehrssektor bis 2040 klimaneutral zu gestalten, ist es auch für das System Eisenbahn wichtig, die im Zusammenhang mit dem Bau von neuen Eisenbahninfrastrukturen emittierten Treibhausgase zu kennen und folglich wirksam zu reduzieren. Dieser Aspekt wird beispielhaft mit dem Fokus auf Oberleitungsanlagen betrachtet.
Praxiswissen
Klaus Leithner, Linz (AT); Thomas Dreßler, Essen
Überarbeitung der TSI Energie – Auswirkungen für die Anwender
Mit der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2023/1694 der Kommission wurden auch Änderungen und Klarstellungen der Technischen Spezifikationen für die Interoperabilität des Teilsystems Energie (Verordnung (EU) Nr. 1301/2014, Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2018/868 und Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2019/776) bekannt gegeben. Die Anwender müssen sich mit jeder Änderung im Detail auseinandersetzten und die Auswirkungen auf zukünftige Konformitätsbewertungen der Interoperabilitätskomponente Oberleitung und auf die EG-Prüfung des Teilsystems Energie bewerten.
Florian Gliech und Jens Thiede, Dresden; Andreas Trillmich, Görlitz
Straßenbahn Dresden – Quo vadis Energiebedarf ?
Steigende Energiepreise erhöhen den Druck, Ressourcen zu schonen. Neben der Verbesserung der Klimabilanz hilft jede Einsparung, die Kosten für die Erbringung des ÖPNV zu senken. Dabei steht auch in Dresden die Elektroenergie im Fokus, nicht zuletzt wegen den spürbaren Preissteigerungen in den letzten Jahren.
Christian Backhaus, Berlin
Energieeffiziente Anlagen für Gleichrichterunterwerke
Die Nutzung von Abwärme durch Wasserkühlung in Industrieanlagen ist eine effiziente Methode, um Energie zu recyceln und Kosten zu senken. Durch den Einsatz von Wasserkühlungssystemen kann die Abwärme, die bei industriellen Prozessen entsteht, aufgefangen, gespeichert und zur Beheizung von Gebäuden oder zur Warmwasserversorgung genutzt werden. Dadurch werden die Umweltbelastungen (Lärm, Warmluft) reduziert, die Nachhaltigkeit der Anlagen verbessert und die Betriebskosten reduziert. Die bisher genutzten Gleichrichterunterwerke (GUw) nutzen diese Technik nicht. Hier sollte ein Umdenken starten.