120 Jahre Zeitschrift eb – Elektrische Bahnen
Das ist die erste Ausgabe eines neuen Jahrgangs der Zeitschrift eb – Elektrische Bahnen. Der Jahrgang trägt die Nummer 121, was gleichbedeutend damit ist, dass die Zeitschrift in diesem Jahr ihr 120-jähriges Jubiläum begeht. Sie gehört damit zu den ältesten Fachzeitschriften überhaupt. Im Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte hat die eb eine bewegte Existenz hinter sich, wechselte einige Male Titel und Untertitel und auch ihr Erscheinungsbild. Hinzu kamen mehrere Verlagswechsel und Wechsel der Herausgeber und Schriftleiter.
Die erste Ausgabe der eb erschien im Juni 1903 auf Initiative von Wilhelm Kübler, einem jungen Professor für den Bau von Dynamomaschinen und elektrische Kraftübertragung an der Königlichen Sächsischen Technischen Hochschule in Dresden. Für die Zeitschrift konnte er den Verlag R. Oldenbourg mit Sitz in München gewinnen. Die erste Ausgabe war 56 Seiten stark. Der Oldenbourg-Industrieverlag hatte anlässlich des 100-jährigen Jubiläums 2003 ein Reprint dieser ersten Ausgabe ermöglicht. Die Zeit war 1903 reif für die eb:
Neben vielen Gleichstrombahnen weltweit und den ersten Bergbahnen in der Schweiz, die mit Drehstrom betrieben wurden, wurde 1899 mit der Strecke Burgdorf – Thun die erste Vollbahn mit 3AC 750 V 40 Hz in Betrieb genommen. In Oberitalien nahm 1902 die Valtellinabahn elektrifiziert ebenfalls mit Drehstrom (3AC 3 kV 15 Hz) den Betrieb auf. Man experimentierte damals noch, ebenso in Deutschland zwischen Marienfelde und Zossen. Und auch 1903 experimentierte man in Berlin mit niederfrequentem Einphasen-Wechselstrom AC 6,3 kV 25 Hz. Das und die weitere Entwicklung bis heute ist in der eb umfassend dokumentiert, für Fahrzeuge, Energieversorgungsanlagen, Fahrleitungen und vieles mehr. Man kann es nachlesen und daraus lernen. Viele Fragestellungen sind heute ähnlich, auch wenn sich die Technik radikal geändert hat. Schlussendlich geht es bei Bahnen darum, Personen zu befördern und Güter zu transportieren – schnell, zuverlässig und sicher.
Auch heute gibt es genügend Themen, über die es zu berichten gilt. Dies belegt auch diese erste Ausgabe im 121. Jahrgang. Es gibt eine Vielzahl sowohl junger Wissenschaftler als auch erfahrener Experten, die bereit sind, ihr Wissen einer breiten Leserschaft weiterzugeben. Aus diesen Informationen schöpfen viele andere neue Ideen. Sie tragen zur Problemlösung bei vielen Projekten bei und machen ganz nebenbei Werbung in eigener Sache.
In den letzten Jahren hat die eb gezielt Referenten von Fachveranstaltungen angesprochen. Eine der ersten Konferenzen war die acrps, die erstmals vor zwanzig Jahren stattfand und heute nicht mehr wegzudenken ist. Sie hat mit der dcrps gar eine Schwesternveranstaltung hervorgebracht. Beide Konferenzen hat die eb von Anfang an als Medienpartner begleitet. Des Weiteren zählen die Symposien in der Schweiz und in Österreich regelmäßig zu Quellen für Aufsätze in der eb. Auch über andere Veranstaltungen berichtet die eb regelmäßig, in Deutschland sind das inbesondere Veranstaltungen des VDE, des VDV und von Rail.S. Die Aufsätze erscheinen in deutscher, auf Wunsch der Autoren auch in englischer Sprache.
Seit einigen Jahren hat der Georg-Siemens-Verlag mit Sitz in Berlin die Zeitschrift übernommen. Es bleibt zu hoffen, dass das Interesse an den Aufsätzen weiter groß bleibt und viele Leser findet, denn nur dadurch ist eine hochwertige Bearbeitung der eingereichten Beiträge und ein Fortbestand der Zeitschrift sichergestellt. Die Mitarbeiter der Redaktion stehen dafür zur Verfügung.
Dr. Steffen Röhlig
Chefredakteur