209 Journal 122 (2024) Heft 5 Bahnen Infrastruktur-Programm 2024 DB InfraGO AG erweitert, modernisiert und erneuert 2024 über 2000 km Gleise, 2000 Weichen, 150 Brücken und 1000 Bahnhöfe. Dabei stehen das Bestandsnetz und die Bahnhöfe im Fokus. Die Investitionsoffensive orientiert sich maßgeblich an den zentralen Handlungsfeldern der DB InfraGO: • Das hoch belastete Netz saniert die DB bis 2030 von Grund auf, gebündelt in 40 Hochleistungskorridoren. Die erste Generalsanierung beginnt am 15. Juli 2024 auf der Riedbahn Frankfurt am Main – Mannheim. • Von den Vorbereitungen dafür profitiert auch das Flächennetz. Umleitungsstrecken für die Korridorsanierungen erneuert DB InfraGO vorab für einen robusten Zugverkehr. Im Februar und März 2024 haben die Bauteams eine Vielzahl Instandhaltungsarbeiten an Weichen, Gleisen, Technik und Oberleitung auf der Alsenz- und der Ludwigsbahn sowie an der Main-Neckar-Bahn durchgeführt. Weitere Strecken bundesweit sind in Planung. • An 1000 Bahnhöfen und Haltepunkten laufen 2024 Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen, darunter in den Hauptbahnhöfen Duisburg, Dresden, Hannover, Ulm und München. Auch in zahlreiche kleinere und mittelgroße Stationen investiert die DB, zum Beispiel in barrierefreie Zugänge, Wetterschutz und Fahrgastinformation. • Bis Ende 2030 werden 355 kleine und mittlere Maßnahmen die Qualität im Bestandsnetz verbessern. Zu den Projekten zählen infrastrukturelle Maßnahmen wie weitere Überleitmöglichkeiten, zusätzliche Signale und Gleiswechselbetriebe und neue Bahnsteige. So erweitert und erneuert die DB beispielsweise rund um Aschaffenburg die Stellwerks- und Signaltechnik, um einen Gleiswechselbetrieb zu ermöglichen. Bis Ende 2025 werden bereits 40% dieser Maßnahmen umgesetzt sein. • Für den digitalen Eisenbahnbetrieb baut die DB weitere Stellwerke. In Donauwörth ist das erste digitale Stellwerk an einer Hauptstrecke im März erfolgreich in den Betrieb gegangen. In diesem Sommer wird es offiziell eröffnet. • Die Serviceeinrichtungen, an denen jede Zugfahrt beginnt und endet, packt die DB InfraGO ebenfalls an. Bis 2030 sollen 145 Standorte modernisiert und erweitert werden. In Recklinghausen Ost zum Beispiel schafft die Versetzung eines Signals Platz für 740m lange Güterzüge. • Durch Aus- und Neubau sowie Elektrifizierung von Strecken schafft DB InfraGO neue Kapazitäten, um den Deutschlandtakt Stück für Stück umzusetzen. Am 25. März 2024 wurde das zweite Gleis der Weddeler Schleife zwischen Braunschweig und Wolfsburg in Betrieb genommen. Für den viergleisigen Ausbau der Strecke Hanau – Gelnhausen fand jüngst der Spatenstich statt. Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO sagte unter anderem: „Zum ersten Mal seit vielen Jahren wird es uns 2024 gelingen, die Überalterung der Eisenbahninfrastruktur zu stoppen“. Finanzierungsverantwortung für Stuttgart 21 Die DB ist weiterhin der Auffassung, dass sich die Projektpartner an der Finanzierung der Mehrkosten im Vorhaben Stuttgart 21 beteiligen müssen. Das Verwaltungsgericht Stuttgart hatte am 7. Mai 2024 die Klage der DB dazu abgewiesen. Die DB wird entscheiden, ob sie gegen das erstinstanzliche Urteil Rechtsmittel einlegt. Ausgangspunkt der Klage der DB war die Sprechklausel im Finanzierungsvertrag für Stuttgart 21 im Jahr 2009. Demnach sind die Bahn und das Land BadenWürttemberg für den Fall einer Erhöhung der Kosten von Stuttgart 21 auf mehr als 4,526Mrd. EUR zur Aufnahme von Verhandlungen über die Finanzierung der Mehrkosten verpflichtet. Die DB hatte 2014 Gespräche mit dem Land Baden-Württemberg aufgenommen. Ziel der DB war dabei, zusätzWeddeler Schleife mit siebenteiligen ICE4 der Baureihe 412 (Foto: DB/Jonas Wresch). eb 5 2024 ePaper Abonnement 2024 ã Georg Siemens Verlag GmbH & Co. KG Vervielfältigung und Verbreitung unzulässig und strafbar!
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