Probeheft zur Ansicht | eb - Elektrische Bahnen

232 Fokus 116 (2018) Heft 7 überschritten wurden, musste der Umspanner dort zunächst auf ein nicht selbstfahrendes Spezialfahrgestell mit beidseitig je 23 Fahrwerken ähnlich denen des SPMTS umsetzen. Mit einer Zug- und einer Schubmaschine zu je 480 kW Motorleistung war dieser Verband 58m lang und mit dem aufgeladenen Umspanner knapp 520 t schwer (Bild 2). Für den Wechsel war kein Kran nötig, weil die Spezialfahrzeuge ihre auf Traversen stehenden Lasten hydraulisch um mehrere Dezimeter anheben und sie dann auf Stützen absetzen können (Bild 3), sodass sie darunter aus- und einfahren können. Diese Manöver erforderten Millimeterarbeit und dauerten eine halbe bis ganze Stunde. Der Haupttransport folgte in der Nacht zum Samstag (Bild 4) und ging nach 2,5 km Fahrt über die B26 auf der Main-Spessart-Kreisstraße 19 im Sindersbachtal 5 km weit und 80m bergwärts bis zum Werk; diese zweite Etappe dauerte etwa eine Stunde. Die meisten der Auf-, Um- und Abladearbeiten konnten dagegen tagsüber stattfinden (Bilder 1 und 3).  Das gilt auch für den Abtransport des alten Umspanners vom Werk, der am Tag vor der Ankunft des neuen talwärts 4 km weit zum Gelände eines Sägewerks an der MSP19 gebracht wurde. Dort zerlegte ihn später ein zertifiziertes Entsorgungsunternehmen in transportable Teile, wonach die 23 t Kupfer und aller Stahl dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden konnten. Letzteres gilt auch für das Isolieröl, das zur Aufbereitung und Wiederverwendung in anderen Ölprodukten entnommen wurde. Für diesen Abtransport hatte der Selbstfahrer genügt, weil die von ihm übertragenen Lasten auf dem befahrenen Straßenstück zulässig waren. Die 40m3 Isolieröl für den neuen Umspanner wurden separat angeliefert. Einschaltbereit ausgerüstet wiegt er 220 t; zum Vergleich: Der Rotor des neuen Generators hatte mit dem Wellengenerator, aber ohne die vier je 34 t schweren Polschuhe 101 t Transportmasse, was durchgehenden Straßentransport erlaubte [8]. Er hat bei 10,75 kV Maschinen- und 115 kV Netzspannung 100MVA Nennleistung, wofür Bild 3: Zum Wechseln des Transportfahrzeugs aufgebockter Umspanner auf der B 26, örtliche Blickrichtung Süden. Bild 4: Schwerlasttransport gegen 00:30 Uhr beim Abbiegemanöver von der B 26 zur MSP 19, in Bildmitte vorderes rechtes Fahrwerk mit Zwillingsreifenpaar voll erkennbar. Bild 5: Alter Umspanner 2 (links) und neuer Umspanner 1 in ihren Boxen, beide 100 MVA Nennleistung; links Ölausdehnungsgefäß als niedriger Flachaufbau (Foto: Uniper Kraftwerke/Dieter Weißberger, 09.07.2018). b Probeheft zur Ansicht

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