Probeheft zur Ansicht | eb - Elektrische Bahnen

233 Fokus 116 (2018) Heft 7 der Betrieb von drei der vier angebauten Öl-LuftWärmetauscher ausreicht. Sein 19-stufiger Lastschalter passt die Maschinenspannung automatisch an 97 kV bis 132 kV Netzspannung an. Der Komplettauftrag, also einschließlich Transporten, macht >2Mio. EUR aus. Bei allen Transporten, Rangier- und Umladevorgängen waren kurzzeitige Straßensperrungen und Begleitung durch Polizei notwendig. Überwiegend regelte diese den verbliebenen Straßenverkehr, stellweise wurden aber sogar mobile Lichtzeichenanlagen aufgestellt. Dank präziser Vorbereitung und günstiger Gesamtumstände gelang das ganze Transportprogramm einen Tag schneller als geplant. Über die MSP19 führende 110-kV-Bahnstromleitungen vom Kraftwerk zu den Umspann-Unterwerken Gemünden und Rohrbach mussten bei den Umspannertransporten wegen ihrer Überhöhe zeitweise abgeschaltet werden. Der Austausch des zweiten Umspanners (Bild 5) ist für Oktober 2018 geplant, hängt aber naturgemäß von äußeren Einflüssen ab. Er setzt dann den Schlusspunkt unter das seit 2015 laufende, umfassende Ertüchtigungsprogamm für das wichtigste Spitzenlastkraftwerk im DB-Bahnenergienetz. Das 60Mio. EUR teure Projekt hatte vor gut drei Jahren mit Ausbesserungen und Neuasphaltierung des Unterbeckens begonnen [7]. Die Leitung hatte Uniper Kraftwerke, die auch Betriebsführerin des Werkes ist. Als weitere Maßnahmen neben Beschaffung und Einbau der neuen Generatoren und Maschinenumspanner sowie Aufarbeitung der vorhandenen Pumpturbinen waren auch die sechs Kugelschieber aufzuarbeiten, die Verschlussorgane des Oberbeckens auszuwechseln und der stählerne Triebwasserstollen zwischen Oberbecken und Maschinenhaus neu zu beschichten. Je nach Projektphase arbeiteten bis zu 80 Fachleute gleichzeitig. Mit den umfangreichen Arbeiten ist der Betrieb des Werkes auch für die nächsten Jahrzehnte gesichert. Be Quelle: Uniper Kraftwerke, München Literatur [1] Harprecht, W.: Pumpspeicherwerk Langenprozelten, erstes Bahn-Einphasenwechselstrom-Pumpspeicherwerk. In: Elektrische Bahnen 45 (1975), H. 10, S. 231– 238. [2] Be: Pumpspeicherwerk Langenprozelten. In: Elektrische Bahnen 113 (2015), H. 10. S. 520–521. [3] Gäng, D.; Schneider, W.; Haase, G.; Bartsch, M.: Die Einphasen-Synchronmaschinen des Pumpspeicherwerkes Langenprozelten. In: Elektrische Bahnen 47 (1976), H. 2, S. 39-43. [4] Prechtel, D.: Die hydraulischen Maschinen des Pumpspeicherwerkes Langenprozelten. Teil 1: die Pumpenturbinen. In: Elektrische Bahnen 47 (1976), H. 3, S. 55– 59. [5] Baumann, K. M. J.; Leiprecht, W.: Die hydraulischen Maschinen des Pumpspeicherwerks Langenprozelten. Teil 2: Die Francis-Anfahrturbinen und Absperrorgane der Pumpturbinen. In: Elektrische Bahnen 47 (1976), H. 4, S. 94–98. [6] Schweiger, A.: Technische Besonderheiten im Bahnstrom-Pumpspeicherwerk. In: Elektrische Bahnen 48 (1977). H. 6. S. 145–150. [7] rrr; Be: Großrevision Pumpspeicherwerk Langenprozelten. In: Elektrische Bahnen 113 (2015), H. 8, S. 372– 374. [8] Be: Meilenstein bei Revision des Pumpspeicherkraftwerks Langenprozelten. In: Elektrische Bahnen 114 (2016), H. 5, S. 228–231. HINTERGRUND Das Pumpspeicherkraftwerk Langenprozelten der Donau-WasserkraftAG im Spessart ging im Dezember 1975 und im Frühsommer 1976 mit 2x75MW Generatorleistung in Betrieb. Es liegt im Zentrum des zentral versorgten Hochspannungsnetzes 2AC 110kV 162/3 Hz der DB Energie, hat bei 310m Fallhöhe im gefüllten Oberbecken 1GWh gespeichert und liefert 0,1…0,2TWh/a während der täglichen Spitzenbedarfszeiten. Mit seinen beiden neuen elektrischen Maschinen hat es jetzt offiziell 2x82MW Generatorleistung. Dass diese trotzdem die gleiche Scheinleistung 94MVA wie ihre Vorgängerinnen und somit die Umspanner unverändert 100MVA Nennleistung haben können, ist eine Auswirkung der 3AC-Antriebstechnik mit Vierquadranten-Eingangsstellern. b Probeheft zur Ansicht

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