Probeheft zur Ansicht | eb - Elektrische Bahnen

234 Fokus 116 (2018) Heft 7 Brenner-Basistunnel – europäisches Vorzeigeprojekt Durch den Sonderbericht des EuRH sieht sich das Projekt Brenner-Basistunnel zu einer Stellungnahme veranlasst. Die Strecke München – Verona mit dem Brenner Basistunnel (BBT) ist keine Hochgeschwindigkeitsstrecke, sondern eine Hochleistungsstrecke mit hoher Priorität für den Güterverkehr. International abgestimmt wurden für die Bestandsstrecke und den Tunnel unter dem Brenner zusammen 400 Züge in 24 Stunden berechnet, davon nur ein Fünftel Reisezüge. Der BBT ist der Schlüsselabschnitt der vorrangigen TEN-Achse Skandinavien – Mittelmeer, vormals TEN1 Berlin – Palermo. Durch ihn können künftig bis 1600 t schwere Güterzüge mit nur einer Lokomotive fahren; auf der Bestandsstrecke erfordern die Steigungen für 800 t zwei oder fallweise sogar drei Lokomotiven. Mit dem BBT schrumpfen die Fahrzeiten zwischen Franzensfeste und Innsbruck, heute bei durchgehenden Zügen 1h20min, auf ein Drittel. Die CO2 -Bilanz wird selbst mit eingerechneter Bauphase positiv – wenn der Schwerverkehr wirksam auf die auf die Schiene verlagert wird. Bei solch komplexen, grenzüberschreitenden Infrastrukturprojekten kann man nicht die ersten Investitions- und Bauzeitschätzungen aus Studien und Vorprojekten, noch dazu mit verschiedenen Varianten als Vergleichsbasis nehmen. Für den BBT wurde 1986/87 eine Machbarkeitsstudie und von 1999 bis 2002 ein Vorprojekt erstellt; erst 2005 begann die Ausführungsplanung. Die 2002 genannten 4,5Mrd. EUR berücksichtigten kaum Erkenntnisse über den Baugrund, keine Aufwendungen aus Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) und weder Kosten eines Probebetriebs noch Risikorückstellungen. Bild: www.bbt.-se.com b Probeheft zur Ansicht

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